Nachdem die Flutkatastrophe in Deutschland verheerende Schäden angerichtet hat und die Betroffenen bis heute mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sind, fühlen sich diese zum Teil von Landesregierung und Verantwortlichen im Stich gelassen.
Privatunternehmen wie die Gauselmann Gruppe stellen nun für Haushalte in Euskirchen die Stromversorgung über ein eigenes Notstromaggregat her. Der Glücksspiel-Riese übernimmt so staatliche Aufgaben und packt selbst mit an!
Gauselmann sorgte sich eigentlich um ein Tochterunternehmen…
Euskirchen selbst war von der Flutkatastrophe massiv betroffen. Genau dort stellte die Gauselmann Gruppe ein technisches Team mit entsprechendem Equipment zur Verfügung und schloss so kurzerhand 15 Haushalte wieder an eine Notstromversorgung an. Zu dieser Versorgung kam es, weil die Verantwortlichen der Gauselmann Gruppe in der Nähe von Euskirchen ihre Geldwechsel und Sicherheitstechnik GmbH betreiben. Und bei der hatten sie die Sorge, dass hier der Strom ausfallen könnte, da auch diese in der Nähe der von der Flut betroffenen Gebiete liegt. Somit war das Notstromaggregat eigentlich für das hauseigene Tochterunternehmen gedacht. Da dieses dort im Endeffekt aber nicht benötigt wurde, wurde es kurzerhand in Euskirchen aufgestellt. Dank des Einsatzes der Technik war es den Haushalten wieder möglich, mit Notstrom für einen rudimentären Betrieb im eigenen Zuhause sorgen zu können.
Während wir uns auf der einen Seite freuen, dass in dem Fall auch mal ein Glücksspielunternehmen als Wohltäter in Aktion tritt, stellt sich schon die Frage, was da eigentlich vor Ort abgeht? Die Flutkatastrophe war ja nicht erst gestern. Und wenn es der Tatsache entspricht, dass der Staat nicht in der Lage war, hier für eine Notversorgung mit Wasser und Strom zu sorgen, dann stellt sich schon die Frage nach der Funktionalität. Wenn dann private Unternehmen sozusagen einspringen, um Lösungen anzubieten, die eigentlich seitens der Landesregierung realisiert werden müssten, stellt sich uns doch die Frage nach dem Einsatz unserer Steuergelder. Wenn man bedenkt, dass es ja speziell die deutschen Landesregierungen waren, die Druck gemacht hatten, dass es eine deutsche Glücksspielsteuer gibt, damit sie auch alle was vom Kuchen abhaben können, könnte man ja auch meinen, dass entsprechende Steuereinnahmen dann eben wenigstens sinnvoll eingesetzt werden.
Wie gesagt, wir freuen uns, dass die Gauselmann Gruppe hier eingesprungen ist und zeigt, dass sich auch ein Glücksspielunternehmen in der moralischen Pflicht sieht, anderen zu helfen. Viele gehen davon aus, dass Glücksspielunternehmen nicht gerade die moralischsten Zeitgenossen sind. Der Konzern setzte damit ein richtig schönes Zeichen. Auch, wenn dieses Zeichen gleichzeitig deutlich zeigt, dass hier anscheinend die nordrhein-westfälische Landesregierung versagt.
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