Auf dem italienischen Glücksspielmarkt ist der irische Konzern Flutter keinesfalls ein Unbekannter. Die Iren sind unter anderem mit den Marken Betfair und Pokerstars bereits in Italien aktiv. Wie das Unternehmen mitteilte, ist zudem die Übernahme des Online-Glücksspielbetreibers Sisal geplant. Sollte der Deal über die Bühne gehen, könnte Flutter seinen Marktanteil in Italien auf rund 20 Prozent steigern. Ein weiterer Schritt Richtung Festigung der eigenen Position auf den globalen Märkten.
1,9 Milliarden Euro: Gigantische Übernahme bahnt sich an
Vor wenigen Tagen teilte der irische Glücksspielkonzern Flutter mit, dass eine Übernahme des italienischen Online-Glücksspielbetreibers Sisal geplant ist. Rund 1,9 Milliarden Euro würde sich Flutter die italienische Marke kosten lassen. Gleichzeitig würde Flutter auch die Schulden von Sisal tilgen, wie es von Seiten des irischen Unternehmens heißt. Wie hoch diese ausfallen, wurde nicht mitgeteilt.

Dafür gab Flutter an, dass die Übernahme ein weiterer Teil der eigenen Strategie sei, die Position auf den weltweit regulierten Märkten weiter auszubauen. Wie die Iren mitteilten, würde man durch die Übernahme von Sisal in Italien einen Marktanteil von rund 20 Prozent sein Eigen nennen können. Und nicht nur das. Flutter rechnet auch damit, dass sich das Investment bereits nach kurzer Zeit wieder rentiert hat. Wie es heißt, plant der Konzern bereits zwölf Monate nach der Übernahme von Sisal in der Gewinnzone zu landen.
Italiens Markt als Senkrechtstarter?
Wenig überraschend ist die Wahl von Flutter natürlich nicht ohne Grund auf Sisal gefallen. Flutter rechnet laut eigenen Angaben damit, dass der italienische Glücksspielmarkt im Jahre 2024 einen Umsatz von rund 3,6 Milliarden Euro pro Jahr generieren würde. Dass sich der Markt in einem echten Aufschwung befindet, hat auch die Geschäfte von Sisal in den letzten Monaten mächtig beflügelt. Sisal erwartet für das Geschäftsjahr 2021 ein EBITDA in Höhe von rund 248 Millionen Euro. Fast 60 Prozent der Erträge wurden im Online-Geschäft eingefahren, die restlichen knapp 40 Prozent im stationären Glücksspiel. Das in Mailand beheimatete Unternehmen fuhr dabei rund 90 Prozent der Erträge auf dem Heimatmarkt in Italien ein. Die restlichen Summen wurden auf den Glücksspielmärkten in der Türkei und Marokko verbucht.
Wie Flutter im Rahmen der Übernahme mitteilte, sei die Akquisition von Sisal von langer Hand geplant gewesen. Der Konzern strebt die Spitzenposition auf dem italienischen Markt an und hat in der Übernahme seine große Chance gesehen. Sisal gab an, dass die Übernahme auch für die Italiener förderlich sein würde. CEO Francesco Durante äußerte, dass Sisal durch die Reichweite und die Fähigkeiten von Flutter profitieren würde. Auch Sisal erhofft sich in diesem Zusammenhang eine Stärkung der Position auf den regulierten Märkten. Wann genau die Übernahme über die Bühne gehen wird, ist bislang noch unklar. Zunächst einmal muss der Deal die behördlichen Prüfungen der zuständigen Behörden überstehen. Sollten keine Einwände geäußert werden, könnte das Geschäft bereits in wenigen Wochen abgewickelt werden.
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