Das Casino oder die Spielbank ist eine kulturelle Institution, welches das Spielen um Geld öffentlich für jedermann ab einem bestimmten Alter erlaubt. Je nach Land und Gesetzesregelungen handelt es sich bei einem Casino um das konzessionierte Glücksspiel. Das heißt, der Betrieb muss vom Gesetzgeber genehmigt werden.
Mythos und Bedeutung des Casinos
Definition Casino: Das Wort ”Casino“ stammt aus dem Italienischen. Die Wurzel ”casa“ (Haus) bezeichnete zwar ein kleines Landhaus. Das Wort referenzierte jedoch im speziellen ein Gebäude, welches für den Spaß und die gesellschaftliche Zusammenkunft errichtet wurde, z.B. etwa Ballräume oder andere Veranstaltungen.
Später wurden diese Gebäude eben auch für Wetten, Glücksspiele, große Feiern und Ähnliches verwendet. Aber nicht in jedem Casino wurde tatsächlich das Glücksspiel auch ausgeführt.
Das Kopenhagener Casino etwa war lange Zeit ausschließlich ein Theater. Die Begriffsverwendung hat sich also nicht ursprünglich aus dem Glücksspiel gebildet, sondern eben aus der Tatsache, dass man eine Art Wohnzimmer für die Stadt brauchte. Dieses Wohnzimmer war für jegliche Form der Spiele offen.
Heute bezeichnet das Wort ”Casino“ in fast jedem Land der Welt eine Spielbank, in der Gäste verschiedene Glücksspiele spielen können. Nicht in jedem Staat ist das Eröffnen eines Casinogewerbes legal. Heutzutage gelten Regionen wie der Bundesstaat Nevada in den USA als große touristische Oasen, weil sie das Glücksspiel erlauben. Deshalb sind Städte wie Las Vegas oder Atlantic City in New Jersey so beliebt unter Touristen. Durch die Möglichkeit, im Casino zu spielen, kommt den Städten eine touristische Attraktivität zu.
Aber auch die ökonomie profitiert von den modernen Casinos und, generell gesprochen, vom Glücksspiel insgesamt. Alleine die Kosten der Lizenzen, die vom Betreiber des Casinos an den Staat gezahlt werden müssen, sind ein hoher Posten; hinzu kommen noch die Steuereinnahmen des Glücksspiels, auf die der Staat mit seiner hohen Bezifferung wahrscheinlich nicht gerne verzichten würde.
In der Popkultur und in der Soziologie hat das Casino zudem einen ganz besonderen Stellenwert, weil es viele verschiedene Aspekte des Zusammenlebens sowie die Wünsche und Träume der Menschen symbolisiert. Das moderne Casino repräsentiert Luxus, Dekadenz, Eleganz und einen Charme der Seltenheit.
Nicht jeder kann sich einen Casinobesuch leisten, sodass er immer mit einer gewissen Liquidität und besonderem Stellenwert in der Gesellschaft verbunden wird. Da das Casino nicht überall erlaubt ist und viele Menschen eine einmalige Zeit damit assoziieren, bekommt ein Besuch eine mysteriöse und traumhafte Qualität.
Die Geschichte des Casinos
„Ridotto Pubblico im Palazzo Dandolo“ bei Francesco Guardi
Wann das erste Mal um Geld oder Glück gespielt wurde, ist nicht genau klar. Die chinesischen Quellen geben eine Zeit um 2300 v. Chr. an, aber es ist generell anzunehmen, dass das Glücksspiel in allen Gesellschaften zu allen Zeiten schon praktiziert wurde. Bei den Römern, bei den Griechen, in Frankreich und in England: überall wurde gewettet und gespielt.
Das erste europäische Glücksspiel-Haus – es hieß damals noch nicht Casino, entsprach aber den modernen Definitionen – wurde in Venedig ”Ridotto†getauft und 1638 eröffnet. Circa 100 Jahre später wurde um die adelige und hohe Gesellschaft in Bad Ems auch in Deutschland das erste Casino eröffnet. Immer öfter wurden diese Treffpunkte der Gesellschaft an Kur- und Badeorten eröffnet. Das Glücksspiel wurde dann spätestens ab dem 18. Jahrhundert institutionalisiert. Deutschland wurde zum Zentrum des Glücksspiels, denn in Frankreich hat die Revolution die Casinos aus dem Leben der Menschen verbannt.
Nach den Krisen der Revolution galt Monte Carlo als ”Welthauptstadt des Luxus und des Glücksspielsâ€. Und die neue Welt war auch nicht vom Geist des Glücks unbetroffen, allerdings sah die Entwicklung in den Vereinigten Staaten anders aus und war nicht beschränkt auf die gehobenen Stände.
In den USA waren es die Saloons, die im ”Wilden Westen†das Äquivalent der heutigen Casinos gaben. Die Saloons waren vor allem soziale Institutionen, in denen Reisende sich treffen, austauschen und miteinander spielen konnten. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Glücksspiel in Amerika allerdings verboten. Dieses Verbot wurde 1931 nur in Nevada aufgehoben. Die ersten legalen Casinos konnten dort eröffnet werden. 1978 folgte eine Sonderregelung in New Jersey für Atlantic City, welche heute die zweitgrößte Casino-Stadt der USA ist.
In der Geschichte des Casinos liegen auch die Wurzeln vieler Spiele, die heute als populäre Games gelten. Das berühmte Kartenspiel Black Jack etwa geht zurück auf die Zeiten von Napoleon, der sehr viel Leidenschaft für das französischen Spiel ”Vingt é un†hatte. Zugleich waren auch die Engländer damit beschäftigt, die Grundlagen für das moderne Poker oder Craps mit ihrem Spiel ”Hazard†zu legen, welches sie wahrscheinlich von den Persern abschauten. Auch Baccarat ist schon über 100 Jahre alt.
Heutzutage sind Casinos meistens an Hotels oder Resorts geknüpft. Vor allem an Urlaubsorten sollen die Gäste spielen und Freude an potenziellen Gewinnen haben. Insofern bleibt das Casino weiterhin ein gesellschaftlicher Mittelpunkt der Zusammenkunft, auch wenn es mittlerweile in einer Stadt oder Ortschaft viele weitere ausdifferenzierte Lokalitäten gibt (wie etwa Bars, Clubs oder Restaurants).
Der Unterschied zwischen Spielbanken und Spielhallen
Im Wesentlichen zu unterscheiden sind Casinos von Spielhallen oder Online-Casinos.
- Spielhallen sind relativ kleine Etablissements, in denen meistens nur Spielautomaten stehen. Sie sind in strukturschwachen Regionen zu finden und ziehen meist ein dubioses Milieu an. Viele Großstädte wollen den Ausbau solcher Treffpunkte verhindern und setzen lieber auf hochklassige Spielumgebungen, in denen das Verzocken von Geld kontrolliert statt finden kann.
- Das Online-Casino konnte sich nach langem Kampf politisch auch in Deutschland innerhalb der EU-Bestimmungen durchsetzen, hat aber weitaus vielfältigere Möglichkeiten zu bieten als das physische Casino. Unendlich viele Spiele und Boni sind im Online-Spiel möglich. Hier ist weniger der soziale Aspekt als der finanzielle von erheblichem Interesse. Durch einen starken Hype um Poker konnte sich das Online-Casino auch medial durchsetzen. Fernsehproduktionen wie die Pokernacht von Stefan Raab auf Pro7 und große Jackpot-Gewinner, die im Online-Casino für ihren großen Coup übten, machten in den letzten Jahren die Online Casino Software sehr populär.
Konzessionierung für Spielbanken
Casino Konstanz
In Deutschland bestand von 1871 bis 1933 offiziell ein Glücksspielverbot. Mittlerweile ist das Glücksspiel aber in staatlich kontrollierter Hand. Problematischerweise dürfen auch Spielhallen, in denen nur Automatenspiele angeboten werden, Spielbank oder Casino genannt werden. Das ist in österreich etwa nicht möglich.
Die Glücksspielgeräte in konzessionierten Spielbanken sind nach Gesetzurteilen der Länder, nicht des Staates unterlegen. Konzessionierte Spielbanken müssen aufwendig vom Staat durch Finanzbeamte, technische Überwachung und eine täglich übermittelte Abrechnung überprüft werden. Sie haben außerdem Mittel, um den Zugang zu kontrollieren. Ausweiskontrollen, Besucherkarteien und Türsteher gehören hier zum Programm. Durch eine bundesweite Besucherkartei können spielgefährdete Besucher auch ausgeschlossen werden. Das ist bei den Spielhallen nicht der Fall.
Spielangebot in Casinos
Wie in fast allen anderen Casinos besteht auch in Deutschland das Spiele-Repertoire hauptsächlich aus Glücksspielen wie Roulette, Blackjack, verschiedene Arten von Poker und anderen Kartenspielen. In den meisten Spielbanken werden Croupiers bzw. Dealer damit beauftragt, die Gäste zu unterhalten und den Spielablauf stellvertretend für die Bank zu regulieren. In den meisten Spielbanken stehen zudem auch Spielautomaten (”Kleines Spielâ€) verschiedener Arten.
Vor dem Spiel wird echtes Geld in Jetons (Spielmarken) umgetauscht. Diese können dann an den Automaten und Spieltischen benutzt werden.
Viele Casinos betreiben neben den Spielen auch Eventreihen – etwa umfangreiche, große Pokertuniere – oder Konzerte.
Hausordnungen in deutschen Spielbanken
Zutritt zu Spielbanken haben nicht alle. Nur volljährige Personen mit gültigem Ausweis dürfen eine Spielbank betreten.
In Deutschland kann es auch passieren, dass der Zutritt erst ab 21 gewährt wird. Doch nicht nur das Alter ist bestimmend.
Spielbanken mit einem seriösen Auftritt, vor allem jene, die an Kur- und Urlaubsorten mit hochklassigen Hotels verbunden sind, legen viel Wert auf ein ordentliches Auftreten.
Weil das Casino als Statussymbol gilt, werden schlecht angezogene Gäste meist schon an der Tür abgewiesen.
Der Traum der anderen Gäste, in einem eleganten Ambiente zu spielen und Reichtum zu ergattern, soll nicht durch das Erscheinungsbild der Straße zerstört werden. Deshalb wird das Casino oft als ein ”besonderen Erlebnis†vermarktet. In österreich, Frankreich und in Deutschland wird viel Wert auf das Äußere gelegt.
Kleiderordnung & Etikette in Casinos in Europa
Anders als in Atlantic City oder Las Vegas gilt das Glücksspiel hierzulande als etwas schickes und ist gleichwertig mit einem Besuch in einem edlen und teuren Restaurant. Die meisten Gäste müssen sich einer Kleiderordnung fügen. Heutzutage wird das am Gesamtbild des Outfits abgelesen, aber in manchen traditionellen Häusern wird tatsächlich auch noch auf einzelne Kleidungsstücke geachtet, die die Personen zu tragen haben. So kann es die Vorschrift sein, dass ein Herr eine Fliege, einen Sakko, Bundfaltenhose oder einen Smoking tragen muss. Allgemein bekannt ist, dass Sport- und Freizeitklamotten sowie Turnschuhe generell ausgeschlossen sind.
Den Häusern ist es am liebsten, wenn Frauen in Cocktailkleidern und Abendgarderobe und Männer in gepflegten Anzügen erscheinen. Modische Trends wie Leggins oder Turnschuhe zum Kleid werden mit größter Wahrscheinlichkeit abgewiesen. Diese traditionelle Haltung wird in einigen Häusern mittlerweile aufgelockert, aber um sicher zu sein, sollte man sich vor jedem Besuch über die Etikette informieren.
Weil meistens auch ein Dinner an den Abend angeschlossen ist, macht es für unerfahrene Besucher klassischer Etablissements vielleicht Sinn, einen kleinen Crashkurs im Umgang mit Gaderobe, Besteck und Weinen zu machen. Gerade dann, wenn es ein besonderer Abend werden soll, lohnt sich diese kleine Investition.
Sperrung & Hausverbot
Wer sich an die einfachen Regeln nicht hält oder sie vorsätzlich bricht, wird mit größter Wahrscheinlichkeit vom Haus ausgesperrt. Die Spielbank kann aber auch Spieler vom Spiel ausschließen oder ihnen Hausverbot erteilen. Hausverbot bekommen die meisten Spieler, wenn sie pathologische Züge beim Spielen zeigen und sich selbst oder andere dabei gefährden. Auch Betrüger können mit sofortiger Wirksamkeit im Casino Hausverbot bekommen. Betroffene Spieler, die andere Gäste stören oder sich nicht an die Benimmregeln halten, können genauso ausgeschlossen werden. Das Hausverbot muss seitens der Spielbank aber nicht begründet sein. Als privates Unternehmen kann das Casino Hausverbot erteilen, ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Allerdings ist ein Hausverbot etwas anderes als eine flächendeckende Casino-Sperrung. Sie umfasst den Ausschluss der Spieler von der Teilnahme an allen Glücksspielen und betrifft auch andere Spielbanken. Europaweit können die Personalien der Spieler dann von allen angeschlossenen Lizenznehmern abgerufen werden. Dieses Verfahren ist aber recht kompliziert, weil die Führung einer Datenbank mit Zugriffsrechten für alle gegen das europäische Datenschutzgesetz verstoßen würde. Im Fall einer Sperrung muss dem Spieler gegenüber hieb- und stichfest begründet werden, wieso er ausgeschlossen wird. Dazu gehören Gründe wie Betrug und Bandenspiel. Selbst, wenn dieser nicht erfolgreich gelingt, kann die Casinoleitung eine Sperrung einleiten. Spieler können sich zudem auch selbst sperren lassen, wenn sie Angst haben, einer Sucht zu verfallen. Auch anders rechtlich aufgefallene können in die Sperre eingetragen werden.
öffnungszeiten der Spielbanken, Spielhallen und Casinos in Deutschland
Casinos haben gewöhnlicherweise jeden Tag im Jahr auf. Ausnahmen können gesetzlich geregelte Feiertage sein. An diesen Tagen haben Casinos geschlossen. Viele Häuser bieten aber gerade für die Feiertage gewisse Specials an, nach denen man sich informieren sollte.
- Neujahr (vereinzelte Schließungen auf Grund interner Regelungen, z. B. Potsdam)
- Karfreitag (bundesweit konfessionsunabhängig)
- Fronleichnam (in den Bundesländern mit überwiegend katholischer Bevölkerung)
- Tag der Deutschen Einheit (nur in Bundesländern mit „alter” Feiertagsregelung)
- Allerheiligen (in den Bundesländern mit überwiegend katholischer Bevölkerung)
- Reformationstag (in den Bundesländern mit überwiegend protestantischer Bevölkerung)
- Buß- und Bettag (nur im Bundesland Sachsen)
- Volkstrauertag (bundesweit konfessionsunabhängig)
- Totensonntag (bundesweit konfessionsunabhängig)
- Heiligabend (bundesweit konfessionsunabhängig)
- Erster Weihnachtsfeiertag (in den meisten Bundesländern konfessionsunabhängig)
- Silvester (vereinzelte Schließungen auf Grund interner Regelungen, z. B. Berlin)
Kriminelle Praxis in Spielbanken
Die Gewinne aus dem Glücksspiel bleiben für den Spieler steuerfrei. Dieser Umstand kann mach gewieften Steuerhinterzieher zu kriminellen Tatbeständen verleiten. Einnahmen aus dem Geschäft werden dann nicht versteuert, sondern es wird einfach behauptet, man hätte das Geld im Casino gewonnen. Das BKA (Bundeskriminalamt) geht dem Verdacht nach, dass Spielbanken häufig aber auch für Geldwäschezwecke benutzt werden. Eine Spielbank kann etwa gegen das eingetauschte Geld Schecks ausstellen oder Spielkapitaldepots zur Verfügung stellen.
In Deutschland ist das Casino-Geschäft mit der Geldwäsche bisher noch nicht besonders ausgeprägt. Anders sieht es in den Vereinigten Staaten aus. Dort sind vor allem die Steuereinnahmen am Glücksspiel für den Staat so hoch, dass die Politiker die Geldwäsche nicht mit größter Aggression angehen, sondern sie auf ihrer Prioritätenliste verschwinden lassen.
Allerdings steigt auch in Deutschland die Anzahl der Verdachtsmomente. Obwohl die Politiker nicht dagegen angehen, lamentierte das Finanzamt in einem Beitrag vom Stern im Jahre 2009 dass Deutschland ein ”El Dorado†für Geldwäscher sei. Das liege eben auch an den Spielbanken, die von den Ländern nicht ordentlich genug kontrolliert würden.
Wie wird im Casino Geld gewaschen?
Ein Beispiel: Drogenhändler, die illegales Geld ”rein†waschen wollen, wetten gewiefter als Spieler, die unbedingt gewinnen wollen. Die gängige Praxis am Roulette-Automaten besteht etwa darin, 20 Euro auf rot, 20 Euro auf schwarz und 2 Euro auf Null zu setzen. Wenn die Kugel auf rot oder schwarz fällt, dann verliert der Drogenhändler 2 Euro – ein erträglicher Verlust. Wenn sie auf Null landet, gewinnt der Spieler sogar und geht mit 30 Euro extra nach Hause. Mit den Gewinntickets, die von den Maschinen ausgedruckt werden müssen, kann er seinen Gewinn nicht nur rechtfertigen. Er kann sich auch vor dem Besteuern des Geldes drücken.
Glücksspielmonopol in Deutschland und Gesetzeslage
Das staatliche Glücksspielmonopol ist eines der letzten seiner Art in Deutschland. Bisher durften Glücksspiele – bis auf Pferdewetten alle – nur von den staatlichen Lottogesellschaften der Länder angeboten werden.
Das Monopol sollte der Suchtprävention dienen. Durch die Kontrolle der Länder über die Spiele und über die Werbung sollte ein vorsichtiger Umgang mit den Bürgern des Landes garantiert werden.
Über die Lotto-Einnahmen verdient der Staat jährlich Milliarden von Euro. 2,6 Milliarden Euro aus Lotto- und Wetteinnahmen sind 2009 in die Kassen der Länder gespült worden. Sie unterstützen Sport, Kultur und soziale Projekte. Allerdings ist durch das vielfältige Online-Angebot in den vergangenen Jahren Konkurrenz aus dem Ausland entstanden.
Gerade bei Sportwetten ist das illegale, private Angebot gestiegen. Diese Unternehmen konnten bessere Quoten für die Spieler anbieten, weil sie keine Konzessionsnabgaben an den Staat leisten mussten.
Aber sie waren eben illegal: die Spieler wurden bei Betrug nicht abgesichert und konnten sich nirgendswo beschweren. Ihre Gewinne befanden sich in einer rechtlichen Grauzone. Denn Gewinne aus legalen Spielen mussten nicht versteuert werden. Bei illegalen Spielen gab es keine Präzedenzfälle.
Der neue Lotterie-Vertrag vom 1. Januar 2008 hatte das Wettmonopol für weitere vier Jahre sichern sollen, doch der europäische Gerichtshof hat 2010 das Monopol für rechtswidrig erklärt. Denn die Suchtprävention, die das Monopol rechtfertigte, sei nicht mehr an der ersten Stelle. Aggressive Werbung und große Marketingkampagnen des Staates haben den europäischen Gerichtshof davon überzeugt, dass der deutsche Staat kein Anrecht auf das Monopol mehr hat. Das bedeutet in der Konsequenz, dass private Sportwettenanbieter und Online-Casinos nun Anrecht auf Konzession haben.
Gesetzgebung in Österreich
Durch die Bestimmungen des EuGH gilt auch das österreichische Glücksspielmonopol als europarechtswidrig. Ein deutscher Staatsbürger hatte zwei Spielbanken in österreich betrieben und wurde deshalb verurteilt. Der EuGH beschloss daraufhin, dass die Beschränkung von Konzessionen auf inländische Betreiber nicht in Ordnung sei. In österreich wurde bisher nur eine einzige Konzession vergeben, und die wurde nicht mal ausgeschrieben – das verletze auch die Dienstleistungsfreiheit.
Gesetzgebung in der Schweiz
Die Schweiz ist unbetroffen von der Gesetzgebung des EuGH. Hier besteht immer noch das Monopol des Bundes, allerdings sind die Kantone für Geschicklichkeitsautomaten zuständig.
Spielbanken und Spielhallen Popkultur
Auch in der Popkultur hat sich das Casino durchsetzen können. Unzählige Casino-Filme und Songs über das Glücksspiel konnten dem Mythos der Spielbanken noch zusetzen, sodass sie heute nicht mehr aus dem Narrativ der Moderne wegzudenken sind.
Berühmte Filme, die das Thema Glücksspiel, Casino oder Las Vegas thematisieren, sind Casino, Rain Main, Casino Royal, Showgirls, The Hangover, 21, Ocean’s 11, Rounders und Fear and Loathing in Las Vegas.
Songs über das Casino und das Leben als Spieler wurden schon von Elvis Presley, Sheryl Crow und Frank Sinatra gesungen.
Spielsucht und Prävention
Das Spielen in Casinos und an Spielautomaten ist nicht ohne Bedenken. Einige Menschen haben eine gewisse Labilität, die sie zu pathologischen Spielern macht.
Um diese Suchtgefahr zu bekämpfen, hat Deutschland bislang das staatliche Monopol halten können.
Aber trotz aller Sicherheiten gibt es viele, die in die Falle tappen, weshalb mit Sperrlisten und sorgfältiger Überprüfung der Gäste dafür gesorgt werden soll, dass die Besucher sich nicht überschätzen.
Das pathologische Spielen wird auch als zwanghaftes Spielen bezeichnet. Dabei kann der Betroffene keine Kontrolle mehr über seine Spielimpulse erlangen. Problematisch wird es, wenn die Existenz dabei gefährdet wird. Viele Suchtspieler verzocken ihr Geld, ohne ein Ende finden zu können. Sie müssen ständig Wetten und vernachlässigen dabei berufliche, familiäre oder persönliche Verantwortung.
Die Symptome einer Spielsucht äußern sich im häufigen Spiel und im ständigen Nachdenken über Gewinnmöglichkeiten. Mögliche Überlegungen zur Geldbeschaffung für das Startkapital und das ausfeilen gewiefter Spieltechniken sind auch häufig in das Muster der Spielsucht verwoben. Man kann als Betroffener der Sucht nicht widerstehen, selbst, wenn es zu einem offensichtlichen Problem wird. Wie bei jedem Problem wird auch dieses oft verheimlicht, meistens aus dem resultierenden Schamgefühl.
Das Spieln ist ein Verdrängungsmechanismus für Probleme oder Ängste. Viele Mediziner stellen die Spielsucht mit einer Drogensucht gleich. Sie ist nicht zu verharmlosen und kann die Existenz der betroffenen Personen durch Schuldenhäufung und zerbrochene Beziehungen gefährden. Daher sollte das Spielen immer nur in Maßen genossen werden und als besonderes Erlebnis wahrgenommen werden.
Gesetzliche Prävention in Deutschland
Die Spieler sind in Deutschland theoretisch geschützt, zumindest ist das im Glücksspielvertrag so festgesetzt. Diesen haben die Bundesländer beschlossen. Er ist im Jahre 2008 in Kraft getreten. Der Vertrag folgt den Leitsätzen des Bundesverfassungsgericht, der besagt, das staatliche Glücksspielmonopol ist nur gerechtfertigt, wenn die konsequente und glaubhafte Erfüllung der staatlichen Suchtprävention gegeben ist. Dieses Gesetz wurde vom EuGH allerdings gekippt: die glaubhafte Erfüllung ist nicht gegeben.
Darüber hinaus werden auf der Länderebene vor allem Spielhallen reguliert. Wo Spielautomaten sind, darf es kein Essen geben, es muss eine Sperrstunde geben, es gibt ein Verbot von Außenwerbung und Mindestabstände zu anderen Spielhallen sowie Einrichtungen, die von Jugendlichen und Kindern genutzt werden.
Betrügereien und Schwindel in Spielhallen
Sowohl das Haus als auch der Spieler können des Betrugs im Casino bezichtigt werden. Da es meistens um viel Geld geht, wird aus dem Betrug meist eine spannende Geschichte gemacht: Ocean’s 11 ist die Verfilmung eines solchen großen Coups. Der Betrug im Casino wird meistens hart geahndet. Verbotene Hilfswerkzeuge, das Manipulieren von Apparaten oder Chipfälschung sind gängige Methoden, um das Haus zu erleichtern. In Nevada ist der Betrug im Casino sogar ein Kapitalverbrechen, in anderen Ländern und Staaten ist das Schummeln und Fälschen abhängig vom Kontext.
Allerdings ist das sogenannte ”advantage playing†explizit kein Betrug. Darunter versteht man beispielsweise auch das Kartenzählen beim Poker oder Black Jack. Es ist eine legitime Methode, seine eigene Fähigkeiten auszunutzen. Allerdings haben alle Casinohäuser das Recht, Spielern Hausverbot zu geben, sobald ihnen das Kartenzählen angelastet wird – selbst, wenn sie das tatsächlich nicht können.
Aber auch in der echten Welt findet Betrug statt, und das nicht nur seitens der Spieler.
Beliebte Betrugsmethoden von Spielern
Gerade bei Kartenspielen können Betrüger sich auszeichnen. Sie können Karten doppeln oder fälschen, sie können Karten markieren oder mit den Dealern und Croupiers zusammen arbeiten. Es gibt auch Möglichkeiten, Slot Maschinen und Automaten unbemerkt zu manipulieren. Bei Pokerspielen können zwei Spieler insgeheim zusammen spielen und sich Signale geben.
Beliebte Betrugsmethoden von Casinos
Casinos haben viele und fast unzählige Möglichkeiten, ihre Gäste zu betrügen. Da sie die Wartung und Instandsetzung der Automaten und Gerätschaften kontrollieren, können sie diese auch entsprechend Spielautomaten manipulieren. Die Dealer haben viele Möglichkeiten, ihre Kartenspiele zu manipulieren oder die benötigten Karten zu legen, ohne dass die Spieler es bemerken. Sie können sich auch weigern, Jackpots oder Gewinne auszuzahlen, weil sie den Spieler des Betrugs bezichtigen.
Casinos werden meistens so gebaut und konzipiert, dass die den Spieler bestmöglich ablenken: sie sind laut, sie servieren Alkohol, sie haben grelles Licht und legen Wert darauf, dass die Spieler sich auf alles, nur nicht auf das laufende Spiel konzentrieren.