In den USA gibt es aktuell eine Debatte darum, ob sogenannte Lootboxen aus Videospielen verbannt werden sollten. Demokratische Mitglieder des US-Kongresses sehen in denen nämlich klassisches Glücksspiel für Kinder, was verboten gehört.
Daher haben die Politiker ein Schreiben an große Produzenten von Videospielen adressiert, in dem sie Anbieter wie Blizzard, Epic Games, Nintendo oder Microsoft auffordern, die Lootboxen aus den Spielangeboten der Anbieter zu entfernen!
Demokraten lassen sich von sehr vielem triggern – auch von digitalen Lootboxen!
Lootboxen sind sogenannte Ingame-Verbesserungen für Spiele. Zum Beispiel Waffen oder exklusive Skins. Gleichzeitig ist es beim Kauf der Lootboxen ähnlich, wie beim Kauf eines Überraschungseis: Was sich darin versteckt, wird erst nach dem Kauf klar. Und genau in diesem Punkt sehen die Politiker ein Problem, da dieses Zufallsprinzip deutlich an Glücksspiel erinnert. Gleichzeitig animiert es zum Kauf weiterer Überraschungs-Lootboxen, ähnlich wie ein Slot Gewinn zum erneuten Spin triggert.
Demokraten in den USA fühlen sich durch die Lootboxen getriggert und erwarten, dass nach dem Vorbild Großbritanniens ein entsprechendes Verbot ausgesprochen wird. Entweder, die Spieleanbieter (Casino Software) halten sich von selbst an die Vorgaben, oder das Anbieten entsprechender Überraschungsboxen wird einfach verboten. EA haben zum Beispiel bereits reagiert und bei ihrem Fifa eine Voransicht für die Beutekisten eingeführt. Du siehst bereits, bevor du den Kauf durchführst, was sich in der Lootbox befindet. Damit will der Spieleanbieter einem Verbot zuvorkommen, da der Überraschungseffekt wegfällt.
Und genau das ist es ja, was die verantwortlichen Politiker stört. Bleibt auf jeden Fall spannend, wie sich das Ganze weiterentwickelt. Den US-Demokraten ist ja sehr vieles ein Dorn im Auge. Böse Zungen behaupten, die lassen sich von so gut wie allem und jedem triggern. Dass dann auch kein Halt vor entsprechenden digitalen Überraschungsboxen gemacht wird, versteht sich natürlich. Im Zuge des Ratgebers habe ich mich gefragt, ob das auch der Grund ist, dass in den USA keine Überraschungseier verkauft werden. Und nein, da gibt es andere Hintergründe: Die FDA erließ 1938 ein Gesetz, dass es verbietet, ein „nicht essbares Objekt“ in Schokolade einzubetten. Daher dürfen in den USA bis heute keine Ü-Eier verkauft werden. Nicht etwa, weil man hier auch von einer Art Glücksspiel sprechen könnte. Ausschließlich die Ü-Ei Version ohne Spielzeug (Kinder Joy) kann seit ein paar Jahren in den USA gekauft werden!
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