Dass deutsche Strafverfolger beim illegalen Glücksspiel keinen Spaß verstehen, ist allseits bekannt. Trotzdem versuchen sich immer wieder Café- oder Barbesitzer an den „Hinterzimmer-Angeboten“. So zuletzt bis zum Februar dieses Jahrs in Mühlheim. Denn da wurde in einer Mühlheimer Gaststätte eine Razzia durchgeführt, die es in sich hatte.
Nicht nur illegale Poker-Action, sondern auch manipulierte Automaten
Gegen 21 Uhr stürmten Beamte am 5. Februar 2021 die Gaststätte in Mühlheim. Dazu musste die Beamten brachiale Gewalt einsetzen und sich durch eine abgeschlossene Glastür Zugang verschaffen. Innerhalb der Lokalität wurden fünf manipulierte Glücksspielautomaten sichergestellt. Außerdem fanden sich geringe Mengen Drogen und scharfe Munition. Die Inhaberin der Gaststätte selbst wurde nicht angetroffen.
An sich wäre das jetzt nichts Besonderes, hätte sich die Polizei, da nicht bis diese Woche bedeckt gehalten. Denn anscheinend sind insbesondere die manipulierten Glücksspielautomaten etwas Neues. Dass in Hinterzimmern illegale Pokerrunden und somit auch illegales Spiel abgehalten werden, ist nichts Neues. Das gibt es immer wieder und größerer technischer Aufwand muss dafür auch nicht unternommen werden. Dem Staat entgehen Steuereinnahmen. Dass nun aber auch tatsächlich manipulierte Spielautomaten zum Einsatz kommen, ist ein recht interessanter Aspekt.
Manipulierte Automaten kamen bisher bei Schutzgeld zum Einsatz
Dass es die gibt und dass die unter Kriminellen eine Einnahmequelle darstellen, ist nichts Neues. Bisher lief das aber eher so aus, dass Ladenlokale dazu gezwungen wurden, die manipulierten Automaten aufzustellen. Eine Erweiterung des klassischen Schutzgeldgeschäftes. Statt den Ladenbesitzer nur zu kassieren, wurde der auch gezwungen ein manipuliertes Glücksspielgerät aufzustellen. Dessen Einnahmen sicherten sich die Kriminellen durch regelmäßige Besuche. Kam es zu einer Razzia und wurde festgestellt, dass das Spielgerät manipuliert war, bekam der Ladenbesitzer Problem.
Dass in dieser Lokalität gleich fünf Stück dieser Geräte gefunden wurden, lässt aufhorchen, denn irgendjemand muss die Teile ja manipulieren. Und wer schon mal versucht hat einen Originalspielautomat über den Gebrauchtmarkt zu kommen, der weiß, dass das gar nicht so einfach ist. Und die Manipulation der Geräte ist es auch keine Kleinigkeit. Die Polizei Köln gibt diesen Donnerstag in einer Pressekonferenz zum ersten Mal Auskunft über die Razzia. Geplant ist, dass die dann dort während der Pressekonferenz auch Live einen der manipulierten Automaten vorführen. Und das ist für uns Spieler sicherlich ein interessanter Aspekt. Nähere Infos auch zum Livestream am Donnerstag um 11 Uhr gibt es hier auf der Seite der Stadt Köln.
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