Die PEGI (Pan European Gaming Information) ändert ihr Alterseinstufungssystem. Ab sofort werden alle Spiele, die irgendeine Art von Glücksspielaffinität beinhalten, ab 18 ausgezeichnet. Und das führt zu kuriosen Veränderungen, denn diese Änderung betreffen dann auch Neuauflagen viele Klassiker wie Super Mario oder Pokémon.
Alterseinstufung ab 18: „Elemente, die zum Glücksspiel ermuntern“, sorgen für ab 18 Einstufung
Um genau zu sein, fielen bisher in die ab 18 Kategorie ausschließlich Spiele, in denen grobe Gewalt, sexuelle Handlung oder Verherrlichung illegalen Drogenkonsums enthalten waren. Außerdem auch, wenn die Inhalte Hass gegen religiöse oder ethnische Gruppe schüren können. Glücksspielinhalte fielen bis jetzt weniger ins Gewicht. In der Regel wurden Spiele, die zum Glücksspiel ermuntern oder die Regeln von Glücksspiel lehren, mit einer 12er oder 16er Einstufung zertifiziert. Das alte Einstufungssystem kommt mittlerweile in 35 Staaten Europas zum Einsatz.
Deutschland nutzt im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sein eigenes System, das auf den Namen USK hört. PEGI kommt hingegen zum Beispiel in Großbritannien, Irland Skandinavien, Spanien, Italien oder Griechenland zum Einsatz. Und dort werden jetzt die Spiele, die zum Glücksspiel animieren bzw. Glücksspiel erklären ab 18 eingestuft. Darunter würden zum Beispiel auch die Pokémon Spiele von 1996 fallen, bei denen Spieler Slot ähnliche Spiele spielen. Und auch Super Mario 64 aus dem Jahr 2004 besitzt eine ganze Reihe Mini Games, bei denen du Poker oder Black Jack beigebracht bekommst.
Da die Regeln aber nicht rückwirkend auf Spiele angewendet werden, würde dies jetzt nur Neuauflagen der genannten Spiele betreffen. Auch die USK hat im vergangenen Jahr ihre Leitkriterien hinsichtlich Glücksspielinhalten angepasst. Hier findet aber keine pauschale Altersklassifizierung statt. Es könnte aber sein, dass sich hier aufgrund der Neuregelung der PEGI auch die USK zu einer Änderung ihrer Alterseinstufungen bewegen lässt. Auf der einen Seite ist es sicherlich ein positiver Aspekt, da Glücksspielelemente in klassischen Spielen, in denen Kinder und Jugendliche zu Hause sind, nichts verloren haben.
Auf der anderen Seite muss man das auch ein wenig differenziert betrachten: denn auch bei einem normalen Videospiel, indem du als Spieler Punkte sammelst, und diese Punkte dann gegen Verbesserungen im Spiel eintauschst, könnte von einer Art Glücksspielansatz gesprochen werden. Im Glücksspiel steckt eben auch eine große Menge „Spiel“ und daher sind da die Grenzen ein wenig verwaschen. Vor allen Dingen vor dem Hintergrund, dass aufgrund fehlender Altersschutzfunktionen bei internationalen Online Glücksspielangeboten jederzeit auch Minderjährige mit den Demoversionen spielen können, eventuell der falsche Ansatz, um junge Menschen vor Glücksspielaffinität zu schützen.
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