Mit Einführung des deutschen Glücksspielstaatsvertrags hat sich in Deutschland so einiges zum Positiven verändert: Speziell die rechtliche Lage ist nun für Buchmacher hundertprozentig klar. Es gibt Regeln für Werbung und den Jugendschutz. Und genau bei diesen Regeln rund um die Werbung sieht der Bremer Innensenator ein Problem. Der beschwerte sich nämlich beim deutschen Presserat über die Sportwettentexte der Bild-Zeitung.
Bild-Zeitung hat mit BildBet eigenen Bookie
Der Innensenator hat ein Problem damit, dass die Bild-Zeitung sehr einseitig positiv über Sportwetten berichtet. Egal, ob sie hier erfolgreichen Profitipper wie den Quotenwilly zu Wort kommen lassen oder generell Beiträge über hohe Gewinne raushauen, hier werde ein falsches Bild gezeichnet, so der Innensenator. Jetzt muss man gleichzeitig wissen, dass die Bild-Zeitung letztes Jahr ebenfalls in das Buchmachersegment eingestiegen ist. Im Dezember letzten Jahres haben die gemeinsam mit BetVictor den Bookie BildBet gegründet. Und der gehört mittlerweile unter deutschen Fußballfans zu den ersten Anlaufstellen. Das Portfolio an Sportwetten in der 1. Bundesliga fällt extrem umfangreich aus und die Quoten bieten lukrative Wettoptionen.
Der Bremer Innensenator wirft der Bild-Zeitung vor, dass hier keine strikte Trennung zwischen Redaktion und Werbeabteilung machen. Der Bremer Innensenator, der seines Zeichens bei der SPD ist, hat sich schon in den letzten Jahren mehrfach darüber beklagt, dass die Bild-Zeitung zu positiv über Sportwetten berichtet. Der gute Mann möchte jetzt übrigens erreichen, dass der deutsche Glücksspielstaatsvertrag geändert wird und es ein generelles Werbeverbot für Sportwetten gibt.
Jetzt muss man gleichzeitig wissen, dass auch die SPD maßgeblich an der Erstellung des Glücksspielstaatsvertrages beteiligt war. Zwei Jahre lang haben sich Politiker zusammengesetzt, eine Regelung zu finden. Warum der SPD-Mann jetzt mit Beschwerden um die Ecke kommt und die nicht während des eigentlichen Gesetzgebungsverfahrens eingebracht hat, erschließt sich einfach nicht. Dem Innensenator haben es übrigens Fußballvereine zu verdanken, dass die mittlerweile für die Kosten der Polizei bei Spielen Gebühren bezahlen müssen.
Böse Zungen könnten hier Ansätze eines Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms vermuten. Man könnte es aber auch so sagen: Der Typ eckt gern mit seinen Forderungen an. Ansonsten würde wohl aber auch nur wenig über das winzige Bundesland und den dort zuständigen Innenminister berichtet werden. Daher gehen wir nicht davon aus, dass der mit seinen Forderungen was erreichen kann.
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